Nepomuk-Brunnen saniert und neu errichtet

24. Jul 2021

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde, zu der alle an diesem Projekt unmittelbar Beteiligten eingeladen waren und musikalisch umrahmt vom Gesangverein mit Brunnenliedern und einer Bläsergruppe mit Motiven aus Händels Wassermusik, wurde dieses barocke Juwel nun seiner Bestimmung übergeben.

Neben der Neugestaltung öffentlicher Verkehrs- und Aufenthaltsflächen, der Sanierung von privaten Wohngebäuden, der Schaffung von öffentlichen Einrichtungen wie die Arztpraxis, das Seniorenzentrum, eines Kindergartens oder des neuen Gemeindebauhofs stehen auch Kleinode in den Seitenbereichen der Ortsdurchfahrt im Fokus bei der Ortenberger Ortskernerneuerung.

So wurde etwa im letzten Jahr die Parkanlage beim Kriegerdenkmal behutsam neu gestaltet. Nun wurde auch der umgestaltete und an einen neuen Standort versetzte Nepomuk-Brunnen fertig gestellt.

Trotz der im Querbalken des Brunnens angebrachten Jahreszahl 1782 konnte die Herkunft des „Ortenberger“ Nepomuk bisher nicht rekonstruiert werden. Im 19. Jahrhundert befand sich der Brunnen mit der Statue an der Überquerung der Hauptstraße über den Freudentalbach. 1952 wurde er auf die Verkehrsinsel an der verdolten Querung des Ochsenbaches verlegt, mit einer Beton-Mittelkonsole versehen und zum Fließbrunnen umgestaltet. Aus verschiedenen – insbesondere auch Verkehrssicherheitsbedingten – Gründen wurde er an den jetzigen Standort verlegt. Nun erhielt wieder die ursprüngliche Form eines Ziehbrunnens und wurde damit wieder von allen Seiten „erlebbar“, erläuterte die Steinmetzin Claudia Beinert.

Restaurator Bernhard Wink machte deutlich, wie dringend notwendig die Sanierung der auf dem Querbalken angebrachten Heiligenfigur war, denn diese war durch Witterungseinflüsse bereits stark in ihrer Substanz gefährdet. Er ging auch auf die Popularität des Brückenheiligen in Süddeutschland und insbesondere in den – wie die Ortenau – ehemals habsburgischen Gebieten ein. So ist der heilige Nepomuk auch Schutzpatron gegen Hochwasser!

Mit stimmiger Kulisse, Bepflanzung, Ruhebank und einem effektvollen und doch unaufdringlichen Lichtkonzept entstand nun ein echtes Postkartenmotiv, freute sich der Bürgermeister Markus Vollmer. Initiiert und finanziert wurde die gesamte Sanierung ohne vollkommen ohne Haushaltsmittel der Gemeinde sondern durch die Gertrud-von-Ortenberg-Bürgerstiftung. Unterstützung fand diese bei der Regionalstiftung der Sparkasse. Die gesamte Beleuchtung ist eine Spende der Elektro-Gmeiner GmbH aus Ortenberg und auch Einzelpersonen haben mit Tatkraft und Spenden zum Gelingen des Werks beigetragen.

„Ihnen allen gebührt ein herzliches Vergelt`s Gott“, bedankte sich der Bürgermeister im Namen des Gemeinderates. “Mit dieser gelungenen Gemeinschaftsaktion hat die Ortenberger Bürgerschaft ein wunderbares Schmuckstück geschaffen, das vielleicht sogar zum Symbol des Jahrhundertprojekts Ortskernerneuerung werden könnte!“