29. Apr 2024
Auf Einladung der Gertrud-von-Ortenberg-Bürgerstiftung, hielt Frau Andrea Schwarz, Dipl. Biologin vom NABU Offenburg, in der vergangenen Woche in der Ortenberger Schlossberghalle einen höchst spannenden Vortrag über den Mauersegler, welcher als Zugvogel den Sommer in unseren Gefilden verbringt.
Wenn er im April zum Brüten aus seinem Winterquartier südlich der Sahara zu uns zurückkommt, hat er bereits 10.000 km zurückgelegt. Der Mauersegler wird bei uns gerne mit den Schwalben verwechselt, ist jedoch mit diesen nicht verwandt, sondern zählt zu den weltweit ca. 90 Seglerarten.
Ungefähr seit dem Mittelalter folgt der Mauersegler dem Menschen in die Städte und Dörfer und nutzt als Höhlenbrüter somit vom Menschen geschaffene Strukturen im Siedlungsraum. Außer in der Brutzeit, lebt dieser Flugakrobat ausschließlich in der Luft. Er frisst, trinkt, mausert sich und schläft sogar im Flug. Spektakulär anzuschauen sind seine Hochgeschwindigkeitsflüge mit bis zu 200 km/h, wenn er in Schwärmen und mit viel Lärm um die Häuser flitzt, dann ist Hochsommer. Der Rückgang der Insekten, wichtigste Nahrungsgrundlage des Mauerseglers, als auch der zunehmende Verlust von Nistmöglichkeiten durch Gebäudesanierungen, machen diesem sommerlichen Mitbewohner mehr und mehr zu schaffen. Leider nimmt die Anzahl der Brutpaare in Deutschland in den letzten Jahren stetig ab.
Mit künstlichen Nisthilfen kann man dieser bereits auf der Vorwarnstufe der „Roten Liste gefährdeter Brutvögel“ aufgeführten Vogelart jedoch helfen. Nisthilfen sind in zahlreichen Ausfertigungen käuflich zu erwerben, können aber auch unkompliziert in Selbstbauweise angefertigt werden.
Hierzu konnte Frau Schwarz viele wertvolle Tipps zur Anbringung an Gebäuden geben. Frau Schwarz betreibt auch eine registrierte Pflegestelle für verletzte Mauersegler. Sollte ein solches Tier auf dem Boden gefunden werden, ist dies immer ein Notfall, hierfür muss man sich umgehend an die Pflegestelle wenden.
Mit viel Detailwissen und ihrer spürbaren Liebe zu diesem besonderen Brutvogel, zog Frau Schwarz das zahlreiche Publikum in ihren Bann. Nachdem Frau Schwarz noch einige Fragen aus dem Publikum beantwortete, wurde ihr mit viel Applaus für diesen besonderen Einblick in die Natur gedankt.